Das Fraunhofer ISE hat eine eigene Internetseite eingerichtet, auf der das Institut eine umfangreiche Datensammlung zur Stromproduktion in Deutschland zur Verfügung stellt. Die Daten sich grafisch aufgearbeitet und derzeit wochenaktuell verfügbar. Dazu kommt noch die Entwicklung der Börsenstrompreise.
Das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg stellt ab sofort auf einer eigenen Internetseite tagesaktuell die gesamten Daten der Erzeugung elektrischer Energie in Deutschland und der Entwicklung der Strompreise zur Verfügung. „Wir wollen damit einen Beitrag zu Transparenz und Versachlichung der Diskussion um die Energiewende leisten“, betont Institutsleiter Eicke Weber. Umfangreiche Grafiken zeigen die Stromerzeugung aus allen konventionellen und erneuerbaren Quellen in Deutschland sowie den Import und den Export von Strom in aus aus Nachbarländern. Der Nutzer kann sich die einzelnen Daten wöchentlich oder monatlich aufgelöst anzeigen lassen und die Grafiken individuell gestalten. „Unsere Grafiken zur Stromerzeugung sind sehr beliebt, weil wir dazu aus mehreren neutralen Quellen alle Daten zusammentragen und die Daten zeitnah aktualisieren“, sagt Bruno Burger, zuständig für Energiedaten und strategische Entwicklung am Fraunhofer ISE.
Auf der Internetseite kann sich jeder kostenlos selbst seine Grafiken zusammenstellen. Dazu gehören die Leistung mit der die einzelnen Erzeugungstechnologien ins Netz einspeisen und wie viel Strom sie produziert haben. Dabei kann der Nutzer die Technologien einzeln anwählen und sich im Vergleich zu weiteren Technologien zeigen lassen. Eine dritte Kategorie ist die Entwicklung der Strompreise im Intraday- und im Day-Ahead-Handel. Die Daten sind derzeit wochenaktuell, Teilbereiche werden demnächst auch tagesaktuell verfügbar sein, verspricht das Fraunhofer ISE.
Grafiken mit Zusatzinformationen
Zusätzlich dazu bieten die Freiburger einen kompletten Satz von Grafiken zu den jeweiligen Erzeugungsdaten der einzelnen Energiequellen zum Download an. Dieser Sammlung von Schautafeln bieten über die interaktiven Grafiken der Internetseite noch weitere Daten, die durchaus von Interesse sind. So zeigen mehrere Grafiken die prognostizierte und tatsächliche Produktion von Solar-, Wind- und konventionellem Strom. Hier wird klar, dass die Prognosegüte für die Photovoltaik sehr gut ist. Je höher die Stromproduktion aus den Photovoltaikanlagen ist, desto besser wird auch die Prognosegüte. Ähnlich sieht es bei der Windenergie aus. Im Gegensatz dazu scheint die tatsächliche Produktion konventionellen Stroms nicht wie immer behauptet gut planbar zu sein. Denn die Prognosen der Produktion aus konventionellen Kraftwerken weicht erheblich stärker von der tatsächlichen Produktion ab als bei Solar- und Windkraftwerken.
Auslastung der konventionellen Kraftwerke
Außerdem ist auf den Folien auch die Auslastung der konventionellen Kraftwerksleistung abgebildet. Dort ist klar zu sehen, dass die Braunkohle mit fast der gesamten zur Verfügung stehenden Leistung durchfährt. Die Kraftwerke werden kaum heruntergeregelt, um Solar- und Windstrom im Netz Platz zu machen. Kohlekraftwerke werden da schon viel flexibler gefahren. Die zur Verfügung stehende Leistung der flexiblen Gaskraftwerke wurde in den ersten drei Monaten dieses Jahres zu keinem Zeitpunkt vollständig genutzt. Durchschnittlich liegt die tatsächlich genutzte Leistung dieser Kraftwerke bei 20 bis 30 Prozent. (Sven Ullrich)