Die Nachfrage nach bauwerkintegrierter Photovoltaik steigt. Auf der Fachmesse The smarter E Europe in München haben die Hersteller von Fassadenmodulen gezeigt, was mit der Solartechnik für die Gebäudehülle alles möglich ist
Der Andrang war groß. Zum ersten Mal hat die photovoltaik zusammen mit dem Architekturportal Solar Age eine PV Guided Tour zu den Brennpunkten der bauwerkintegrierten Photovoltaik angeboten.
Das Thema ist jung, die Anbieter präsentierten sich selbstbewusst. Ein Gemeinschaftsstand und ein Fachforum zur BIPV rundeten das Programm in München ab. Gleich zu Beginn der Tour bekamen die Teilnehmer eindrucksvoll geboten, was architektonisch mit Solarmodulen inzwischen möglich ist. Mit der futuristischen Skultur „The Dragon‘s Neck“ zeigte Avancis, wie vielfältig die CIGS-Module des Herstellers aus dem sächsischen Torgau installiert werden können.
Backrail stabilisiert das Modul
Außerdem konnten die Teilnehmer so auch hinter die Kulissen schauen. Denn die gesamte Konstruktion war begehbar. Backrails, die auf der Rückseite der Module angebracht sind, machen sichtbare Klemmungen überflüssig. Das Backrail stabilisiert außerdem das Modul, wodurch es trotz der geringen Glasdicke von zwei bis drei Millimetern auch höheren Wind- und Schneelasten standzuhalten vermag. Für die Klebung zwischen Modulrückseite und Backrail hat Avancis eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung erwirkt. Auf diese Weise kann das Modul auf jeder Unterkonstruktion eingesetzt werden kann, wie die üblichen Fassadenelemente.
Aufs Glas verzichtet
Auf die kristalline Technologie setzt Sunman mit seiner Produktlinie, die unter dem Namen E Arche gerade in den deutschen Markt eingeführt wird. Sunman wurde unter anderem von Shi Zhengrong, dem einstigen Gründer des Modulriesen Suntech Power, ins Leben gerufen. Die Module des chinesischen Unternehmens mit Sitz in Hongkong unterscheiden sich aber grundlegend von den gängigen kristallinen Paneelen. Denn Sunman verzichtet komplett auf das schwere Glas und laminiert die Solarzellen zwischen zwei Folien aus einem Kompositmaterial.
Weißes Modul für die Fassade
Auf eine Glasscheibe hat auch Solaraxess bei seiner neusten Entwicklung verzichtet. Das Unternehmen aus dem schweizerischen Marin-Epagnier vor den Toren Neuchâtels hat in München ein Aluminiumelement für die Fassadenintegration vorgestellt, das es in sich hat. Denn es ist komplett weiß, produziert aber trotzdem Strom. Das gelingt mit einem Lichtwellenfilter, den Solaxess in Form einer Spezialfolie herstellt. Diese wird dann von den Modulherstellern auf ihre Paneele aufgebracht.
Riesenmodul für den Durchblick
Die gesamten Möglichkeiten, farbige Module zu produzieren, hat Solarnova auf seinem Stand präsentiert. Inzwischen sind die Varianten üppig, die das Unternehmen den Architekten anbieten kann. Schon von Weitem war ein riesiges Solarmodul zu sehen, das auf dem Messestand von Solarnova in die Höhe ragte. Das semitransparente Modul ist die neuste Entwicklung des Unternehmens.
Hindernisse beseitigen
Initiatoren der PV Guided Tour zur BIPV waren die Fachredaktionen von photovoltiak und von Solar Age. Die Architekturplattform Solar Age lud die Teilnehmer zu einem Rundgang über den Gemeinschaftsstand der Allianz BIPV ein. Darin sind etwa 40 Herteller, Forscher, Architekten, Planer und Berater organisiert, die das Thema voranbringen wollen. Auf dem Gemeinschaftsstand hat nur nur Solar Age seine Kommunikationsangebote präsentiert, sondern auch verschiedene Unternehmen ihre Produkte.
Den kompletten Bericht über die PV Guided Tour BIPV lesen Sie in der August-Ausgabe des Fachmagazins photovoltaik.