Die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich suchen Dächer zur Miete für den Bau von Photovoltaikanlagen. Der Ausbau im Kanton geht in den vergangenen Monaten zügig voran. Das Ziel: Zehn Prozent regenerativen Strom im Portfolio.
Die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) suchen Dachflächen zur Miete für den Bau von Photovoltaikanlagen. Die Flächen müssen unverschattet und in einem guten Zustand sein. Denn das Dach muss die Solaranlage immerhin 25 Jahre tragen. So lange läuft der Dachmitvertrag. Ziegeldächer dürfen deshalb auch nicht älter als 20 Jahre sein. Andere Dacheindeckungen dürfen höchstens fünf Jahre alt sein. Dies gilt aber nur für Schrägdächer. Die Dacheindeckung von Flachdächern muss vor einem Jahr komplett saniert worden sein. Asbesthaltige Dächer müssen vorher saniert werden.
Voraussetzungen vorher klären
Die EKZ mietet Schrägdachflächen mit einer Größe von mindestens 800 Quadratmetern an. Die Neigung sollte dabei zwischen zehn und 45 Grad liegen. Flachdächer müssen mindestens 1.500 Quadratmeter groß sein, damit sie für die EKZ interessant sind. Vor Abschluss des Dachmietvertrages sollte der Gebäudeeigentümer klären, ob die Statik des Daches die zusätzliche Belastung durch eine Solaranlage zulässt. Dabei muss ein Bauingenieur nicht nur untersuchen, ob das Dach das zusätzliche Gewicht der Anlage trägt, sondern auch die dazukommenden Wind- und Schneelasten trägt. Außerdem liegt die Einholung der Baubewilligung und die Klärung der Netzverfügbarkeit in der Verantwortung des Gebäudeeigentümers. Die Kosten für diese administrativen und technischen Vorbereitungen tragen dabei die EKZ, sollte es zu einem Abschluss eines Dachmietvertrages kommen.
Monatlich eine große Solaranlage
Schon jetzt ist der größte Teil des Portfolios an Solaranlagen der EKZ auf angemieteten Dächern von Gemeinde- und Industriebauten sowie Bauernhöfen installiert. Im Durchschnitt bauen die EKZ seit Anfang 2014 monatlich eine neue große Solaranlage auf. Insgesamt hat der Züricher Energieversorger schon Photovoltaikanlagen mit einer Fläche von 25.000 Quadratmetern errichtet. Dies entspricht immerhin der Fläche von fast vier Fußballfeldern. Die Anlagen erzeugen inzwischen Strom für 1.400 Haushalte mit vier Personen. Noch nie hat die EKZ so viele neue Anlagen gebaut wie in den vergangenen 15 Monaten, rechnet der Energieversorger vor. „Gemeinsam mit dem Engagement unserer Zürcher Kunden ergibt sich so ein erfreulicher Zuwachs bei der Solarenergie“, betonen die EKZ. Schließlich haben immerhin 550 Züricher Privatpersonen und Unternehmen im vergangenen Jahr eine Solarstromanlage gebaut und ans Netz der EKZ angeschlossen.
Absatz von Solarstrom entwickelt sich gut
Jetzt gehe es darum, diese Entwicklung weiter voranzutreiben. „Denn unter den erneuerbaren Energien hat die Sonnenenergie das größte Potential im Kanton Zürich“, erklärt der Energieversorger. So wollen die EKZ unter anderem mit dem Bau weiterer Photovoltaikanlagen den Anteil an erneuerbaren Energien bis 2030 auf mindestens zehn Prozent des Absatzes steigern.
Bisher entwickelt sich der Absatz von Solarstrom gut. Die EKZ haben schon im Jahr 1997 eine Solarstrombörse ins Leben gerufen. Dort können die Haushalte des Kantons Zürich direkt Solarstrom kaufen. Inzwischen verzeichnet die Börse 6.500 Haushaltskunden und die Tendenz steigt. Immer mehr Züricher wollen Solarstrom beziehen. Dies ist auch dem sinkenden Preis an der Solarstrombörse zu verdanken. Immerhin viel dieser in den vergangenen fünf Jahren um 60 Prozent. (su)