Die Photovoltaik geniest zwar eine sehr hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Allerdings stoßen Freiflächenanlagen immer wieder auf Skepsis. Sie sind aber für die Energiewende notwendig, da die Dach- und Fassadenflächen in Deutschland nicht ausreichen, um den Ausbau so weit zu treiben, dass die Photovoltaik für den Umstieg auf Ökostrom genügend Energie liefern kann. „Ein beschleunigter Ausbau der Solartechnik ist unvermeidbar. Vermeidbar ist bei guter Standortwahl und Planung jedoch, dass der Ausbau zu Lasten wichtiger anderer gesellschaftlicher Anliegen geht“, erklärt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW Solar.
Konflikte vermeiden
Um den Schutz des Bodens, der Flora und Fauna sowie ihrer Lebensräume weiterhin mit der Energie- und Nahrungsmittelproduktion und vor allem dem Naturschutz in Einklang zu bringen, haben Nabu und BSW neue Kriterien für naturverträgliche Solarparks erarbeitet. „Wir wollen Win-Win-Lösungen für Natur- und Klimaschutz“, sagt Körnig. „Eine Einhaltung der Qualitätskriterien wird Konflikte vermeiden und kann anstehende Genehmigungsverfahren vereinfachen und beschleunigen“, begründet er die Ausarbeitung des Kriterienkatalogs.
Lebensräume schaffen und erhalten
In diesem geht es unter anderem darum, mit den Solarparks Lebensraum für gefährdete und geschützte Tiere und Pflanzen zu schaffen, nachdem die jeweilige Fläche vorher intensiv genutzt wurde. Auf anderen Flächen könne durch die Anlagenwartung eine zunehmende Verbuschung gestoppt werden. Das dient wiederum dem Erhalt von Lebensräumen für bodenbrütende Vögel und Offenlandhabitate für Flora und Fauna. Gezielte Anpflanzungen könnten diese extensiven Flächen ökologisch aufwerten und Synergieeffekte zwischen Solarparks und Naturschutz erzielen.
Akzeptanz erhöhen
Der von beiden Verbänden entwickelte Kriterienkatalog unterstützt die Suche nach geeigneten Flächen sowie die Entwicklung der Fläche rund um den Solarpark. Er umfasst neben der naturschutzgerechten Planung und Ausgestaltung der Anlagen aber auch Kriterien für den Bau, den Betrieb und auch den Rückbau der Generatoren. „Mit den gemeinsam entwickelten Mindeststandards für Solarparks zeigen wir, dass Natur- und Artenschutz unmittelbar voneinander profitieren können“, betont Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Dies bringe nicht nur Punkte für den Artenschutz, sondern auch für die Akzeptanz von Solarparks in der Bevölkerung.
Den gesamten Kriterienkatalog finden Sie auf der Webseite des BSW Solar zum kostenlosen Download. (su)
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