Zehn Fragen rund um die Photovoltaik: unser kleines Quiz hat wohl hier und da die Köpfe rauchen lassen. Die richtigen Antworten auf die Fragen 6 bis 10 erklären wir hier.
6. Selbst genutzter Photovoltaikstrom größerer Anlagen wird derzeit mit der EEG-Umlage belastet. Stimmt es, dass es vor einigen Jahren für Neuanlagen sogar eine Eigenverbrauchsförderung gab?
Ja, das stimmt. Eine Vergütung für Eigenverbrauch von Solarstrom gab es von Januar 2009 bis April 2012. Bei ihrer Einführung betrug sie stolze 25,02 Cent pro Kilowattstunde. Damals sollte der Eigenverbrauch angeschoben werden. Zuletzt betrug die Eigenverbrauchsvergütung für Anlagen unter 30 Kilowatt Leistung 12,43 Cent. Für alle Neuanlagen ab April 2012 gibt es diese Förderung nicht mehr. Doch Eigenverbrauch lohnt sich heute mehr denn je: In den meisten Fällen sind die Gestehungskosten für Solarstrom niedriger als die Strompreise vom Energieversorger.
7. Photovoltaikstrom lässt sich im Prinzip auch aus vom Mond reflektiertem Sonnenlicht generieren.
Ja, das ist prinzipiell möglich. Doch die Lichtlieferung fällt sehr bescheiden aus. Selbst bei Vollmond und klarem Himmel erreicht die Erde nur etwa ein Vierhunderttausendstel des Lichts, das von der Sonne einstrahlt. Dieses Licht in Energie umzuwandeln bedürfte riesiger Flächen und wäre derzeit ganz und gar unwirtschaftlich.
8. Die Nennleistung eines Moduls wird bei Standardtestbedingungen gemessen. Welche Größe spielt dabei keine Rolle?
Richtige Antwort: die Umgebungstemperatur. Für die Testbedingungen ist eine Lichtintensität von 1.000 Watt pro Quadratmeter festgelegt. Auch die Zusammensetzung des Lichtspektrums ist geregelt. Sie entspricht der des Sonnenlichts, das eine bestimmte Luftmasse durchdringt und dadurch verändert wird, bevor es auf das Modul trifft. Der Wert der Luftmasse ist umso höher, je schräger das Sonnenlicht auf die Erde trifft, da es dann eine längere Strecke in der Atmosphäre zurücklegen muss. Die entsprechende IEC-Norm verlangt ein Spektrum bei einer Luftmasse (Air Mass) von 1,5. Das entspricht dem Sonnenlicht, wenn es in einem Winkel von 48,2 Grad auf die Erdoberfläche trifft. Als dritter Wert ist in den Standardtestbedingungen die Zelltemperatur auf 25 Grad festgelegt. Die Umgebungstemperatur hat zwar Einfluss auf die Zelltemperatur, entscheidend ist aber die Temperatur des Moduls, denn diese Größe beeinflusst ganz entscheidend die Leistung.
9. Das Wort „Schlupf“ hat viele Bedeutungen. Unter den drei Auswahlmöglichkeiten verbarg sich eine richtige. Welche war es?
Schlupf wird im Schweizerdeutschen der Dachfirst eines Hauses genannt. Das war die richtige Antwort. Außerdem entsteht Schlupf überall da, wo Kräfte durch Reibung übertragen werden, zum Beispiel beim Autoreifen auf der Straße. Das ist der technische Kontext für dieses Wort – aber diese Antwortmöglichkeit hatten wir nicht angeboten. Die Biegeeigenschaft einer Dachbahn wird definitiv nicht als Schlupf bezeichnet.
10. Welcher Mineralölkonzern ist 2007 komplett auf Photovoltaik umgestiegen?
Bei dieser Frage gibt es im Grunde genommen keine richtige Antwort. Denn keiner dieser Konzerne ist komplett auf Photovoltaik umgestiegen. Wir wollten eine Brücke schlagen zu unserer ersten englischsprachigen Ausgabe. Auf deren Cover war Larry Hagman abgebildet, der in der Fernsehserie Dallas in den 80er-Jahren den Öl-Baron und Bösewicht J. R. Ewing verkörperte. Privat kann er als Solarpionier bezeichnet werden: Er stattete sein privates Anwesen in Kalifornien mit einer großen Solaranlage aus und war über viele Jahre als Werbeträger für Solarworld engagiert.