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Nachschub sichern

Erst im Mai hat BMZ-Chef Sven Bauer einen neuen Liefervertrag mit LG Chem unterschrieben. Die Südkoreaner sind der drittgrößte Zellhersteller nach Samsung und Panasonic. Sie werden bis 2022 mehrere Hundert Millionen Lithiumzellen an BMZ liefern. Ein gesicherter Nachschub ist wichtig, weil die Nachfrage aus der Automobilbranche derzeit den Markt leer fegt.

Längere Wartezeiten für Zellen

Die Lieferzeit habe sich gerade von acht auf zwölf Monate verlängert, bestätigt Bauer. BMZ fertigt seine Batteriezellen auch in Asien, aber auf eigenen Linien, die bei den großen Herstellern wie Sony und LG Chem stehen. Das deutsche Unternehmen habe sich mit Investitionen am Aufbau der Werke beteiligt und deshalb die Möglichkeit erhalten, eigene Kapazitäten aufzubauen und zu nutzen, erklärt der BMZ-Gründer. Seine Firma bedient ein breites Portfolio im Batteriemarkt, die unter anderem in Powertools, E-Bikes und Elektroautos verbaut sind. Nun soll eine neue Zelle für den Speichermarkt gebaut werden.

Beachtlich ist die Preissenkung bei den Batteriespeichern in den letzten Jahren. Im Vergleich zu 2013 hat sich der Systempreis fünf Jahre später halbiert. Bei Systemen bis zehn Kilowattstunden Kapazität lag der Preisrutsch laut BSW-Solar bei 43,8 Prozent. Größere Systeme bis 30 Kilowattstunden sind demnach preislich um 57,3 Prozent gefallen. Ob der Preisrutsch auch so weitergeht, bezweifeln aber viele Marktteilnehmer. Zumindest bis 2020 werden die Preise höchstens moderat fallen, weil sich die Konkurrenz und damit die Nachfrage nach Batteriezellen gerade aus der Automobilindustrie stark erhöht hat.

BMZ liefert an Senec

Der Preisrutsch im Speichermarkt sei erst mal gestoppt, sagt Bauer. „Die Preise für Batteriezellen sind im vergangenen Jahr um zehn Prozent gestiegen“, bestätigt er und nennt Gründe: Die Rohstoffe Lithium, Kobalt und Nickel seien allesamt teurer geworden und das habe entsprechende Auswirkungen. Die Hersteller arbeiteten nun beispielsweise daran, weniger Kobalt für die Zellen zu nutzen, aber bis diese Zellen auf den Markt kommen, dauere es noch etwas. BMZ beliefert insgesamt zwölf Unternehmen, die auf der Fachmesse in München ausstellen, sagt Bauer. Wann genau, darf er nicht sagen.

Senec gehört allerdings dazu. Demnach hat BMZ die Lithium-Ionen-Module der Helios-Serie sogar gemeinsam mit Senec entwickelt. Sie sind in dem neusten Speichersystem der Leipziger eingebaut. Die Zelle verfüge über ein mehrstufiges Sicherheitskonzept und könne flexibel für jede Anwendung sowohl im privaten als auch gewerblichen Bereich eingesetzt werden, erklärt Bauer.

My-Reserve mit Notstromfunktion

Bei Solarwatt steht das Thema Sicherheit traditionell ebenfalls hoch im Kurs. Der Dresdener Hersteller rüstet seinen My-Reserve mit einer neuen Funktion aus: Der Batteriespeicher kann mit dem Fronius Symo Hybrid Wechselrichter auch eine Stromversorgung ermöglichen, wenn das Netz ausgefallen ist. Dazu wird zusätzlich eine Switch Box installiert. Die trennt bei einem Stromausfall automatisch das Haus- vom Stromnetz. Sogleich wird die autonome Stromversorgung des Haushalts gestartet. Die Energie kommt entweder direkt vom Dach oder eben aus dem Speicher.

Auch eine Nachrüstung bei bereits installierten Speichern ist laut Solarwatt möglich, ohne dass ein Umbau der Hauptverteilung nötig wird. Damit spricht der Hersteller künftig noch mehr Kunden an, für die Notstrom wichtiger ist. Immer wichtiger ist es, hohe Stückzahlen zu erreichen. Nur so können Speicherhersteller kostenintensive Baugruppen, die bisher manuell gefertigt wurden, in eine industrielle Fertigung überführen – und Kosten einsparen.

Hersteller Varta Storage setzt immer mehr auf Kooperationen. Der Hersteller arbeitet mit dem Energieunternehmen EWE bei einer Energiecloud zusammen. In der Stromgemeinschaft können private Solaranlagenbesitzer eigenen Strom wie ein Guthaben ansparen und wieder abrufen. Auch mit Innogy macht Varta gemeinsame Sache. Innogy bietet nun ein Paket aus zwölf Solarmodulen, Wechselrichter und einem Strompuffer von Varta mit 3,3 Kilowattstunden Kapazität. Hier ist zudem eine Speichercloud über 1.000 Kilowattstunden für das erste Jahr enthalten.

Varta vernetzt sich mit Smappee

Interessant ist auch die neue Verbindung mit dem Start-up Smappee. Für ein intelligentes Zuhause werden vor allem Endgeräte benötigt, die mit jedem anderen Gerät kommunizieren können. Durch eine einfache Sensorklemme an der Hauptleitung werden die Haushaltsgeräte vom Energiemonitor der belgischen Firma erkannt und deren Stromverbrauch gemessen. Die App des Start-ups zeigt, welche Verbraucher zu welcher Tageszeit besonders viel Strom ziehen. Mit diesen Informationen kann nun gezielt Strom eingespart werden und die Stromrechnung um bis zu 30 Prozent gesenkt werden.

Sensorklemme misst den Verbrauch

Smappee-Gründer Stefan Grosjean liegt es besonders am Herzen, dass Verbraucher ein Bewusstsein und Gespür dafür entwickeln, wie viel Strom bestimmte Geräte verbrauchen. Eine Sensorklemme, die aussieht wie ein sitzender Frosch, kann ebenfalls an einer Gasleitung den Verbrauch messen. „Die Aufnahme der Batterien in unsere App und unser Dashboard stellt den ersten Schritt der Zusammenarbeit mit Varta dar“, bestätigt Grosjean.

Photovoltaik und Batteriespeicher wachsen immer mehr mit der Elektromobilität zusammen. Nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag des BSW-Solar bestätigt das auch die weit überwiegende Mehrheit der Autofahrer: Immerhin 73 Prozent der insgesamt 1.011 befragten Autofahrer in Deutschland sind demnach der Meinung, dass die Solarenergie verstärkt ausgebaut werden sollte, damit Elektroautos künftig mit Solarstrom fahren können. Solarstrom und Elektromobilität finden in immer mehr Köpfen zusammen.

Sonnen setzt auf Stromer

Bei Sonnen und dem neuen Investor Shell Ventures ist diese Botschaft angekommen. Beim Kauf eines Elektroautos im Autohaus werden 60 Prozent der Zeit für Fragen nach der Ladeinfrastruktur verwendet, berichtet Hermann Schweizer, Technikchef bei Sonnen. Die Wallbox lädt die Akkus der Elektroautos mit einer maximalen Leistung von 22 Kilowatt. Ebenso kann der Fahrer über eine App einen sogenannten Smartmodus einstellen. Er kann so angeben, wie viel Strom sein Akku in welchem Zeitraum tanken muss, damit er ausreichend Energie zur Verfügung hat, wenn das Fahrzeug wieder genutzt werden soll.

Ladesteuerung schont das Stromnetz

„Mit dem intelligenten Laden kann der überschüssige Sonnenstrom geladen werden. So wird kein oder so wenig Strom wie möglich aus dem Netz bezogen, und wenn doch, können wir das über unsere Community abdecken“, sagt Schweizer. Es gebe durchaus Kunden, die sich den neuen Charger als erstes Gerät der Firma aus Wildpoldsried kaufen würden, weil sie damit rechnen, sich zu einem späteren Zeitpunkt eine Photovoltaikanlage und einen Batteriespeicher anzuschaffen. Denn nur wenn der Stromer eine bestimmte Kilometerzahl mit Ökostrom fährt, ist der ökologische Fußabdruck kleiner als bei einem Verbrennungsmotor. Und darum geht es am Ende. Die Energiewende soll helfen, die Kohlendioxidemissionen zu verringern, um die Klimaziele zu erreichen.

www.ees-europe.com/de

Solar Cluster Baden-Württemberg

Lebensdauer bei Batteriespeichern beachten

Im Jahr 2017 sind die Preise für Speichersysteme im Schnitt von 1.550 Euro pro Kilowattstunde Speicherinhalt auf rund 1.300 Euro gesunken – inklusive Installation. Die Kosten purzeln immer weiter, sodass Batteriespeicher bald wirtschaftlich sein werden.

Bislang ist dies jedoch meist nicht der Fall. Darauf weist das Solar Cluster Baden-Württemberg hin. Inzwischen gibt es demnach bereits qualitativ hochwertige Systeme für 1.100 Euro pro Kilowattstunde. Die Wirtschaftlichkeitsgrenze liegt bei rund 800 Euro – falls die Lebensdauer der Speicher 20 Jahre beträgt. Sinkt die Lebensdauer, sinkt die Wirtschaftlichkeitsgrenze entsprechend. Verbraucher sollten daher bei den Speicherherstellern genau nachfragen, wenn es um die Wirtschaftlichkeit der Strompuffer geht, und sich auch über die Garantie erkundigen, rät Franz Pöter vom Solar Cluster.

Die Kosten für Batteriespeicher waren in der Vergangenheit deutlich zu hoch, um sie auch nur annähernd kostendeckend betreiben zu können, betont der Verband. Auch deshalb gab es eine zeitlich begrenzte staatliche Förderung.

Von Ende 2013 bis Ende 2017 sei es jedoch gelungen, die Kosten zu halbieren, wie die RWTH Aachen im druckfrischen Speichermonitoring 2018 bestätigte. Allein 2017 sanken die Kosten demnach um rund 15 Prozent.

www.solarcluster-bw.de

Porsche/Sonnen

Paket aus Speicher und Wallbox

Die Porsche Holding Salzburg wird künftig die Batteriespeicher der Firma Sonnen mit der Wallbox Sonnencharger für Elektrofahrzeuge vertreiben. Das Paket läuft unter der Marke Moon. Die Porsche Holding Salzburg ist nach eigenen Angaben das größte Automobilhandelsunternehmen in Europa – und in 27 Ländern tätig. Seit März 2011 ist die Porsche Holding Salzburg eine hundertprozentige VW-Tochter. Moon heißt die neue Marke von Porsche-Tochter Allmobil. Sie richtet sich mit Ladeinfrastrukturlösungen an private und gewerbliche Kunden und deckt alle Fahrzeugmarken ab.

Die Wallbox von Sonnen verfügt über einen intelligenten Lademodus, sodass ein möglichst hoher Anteil des Solarstroms für das eigene Elektroauto genutzt wird. Darüber hinaus können die Elektrofahrzeuge technisch in einen dezentral vernetzten Speicher aus Tausenden Batteriespeichern integriert werden. Dieser Speicherpool kann Schwankungen im Stromnetz ausgleichen. So kann mehr erneuerbare Energie aus Sonne und Wind aufgenommen werden. Die Strompuffer können durch netzdienliches Ladeverhalten der Stromer die regionalen Ortsnetze weniger belasten.

www.moon-power.com

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