Die Debatte um den Ersatz der Gaslieferungen aus Russland läuft auf Hochtouren. Hier sind immer wieder die Gebäude und deren Wärmeversorgung im Mittelpunkt. Doch der größte Nutzer von Erdgas ist die Industrie. Hier geht es vor allem um Wärmeanwendungen. Während der Bundesverband der Deutschen Industrie den Schritt zurück zum Erdöl gehen will – ohne zu erklären, wo dieses herkommen soll – zeigt der Bundesverband Energiespeicher (BVES) mit einem zusammen mit dem Deutschen Industrieverband Concentrated Solar Power (DCSP) erstellten Positionspapier, wie das Erdgas zukunftssicher mit erneuerbaren Energien und entsprechenden Speichertechnologien ersetzt werden kann.
CO2-Emissionen in der Industrie senken
Die Vorschläge unterbreiten die beiden Verbände mit Blick auf das Sommerpaket mit Schwerpunkt auf die industrielle Wärme. Denn dieser Sektor nimmt eine Schlüsselrolle bei der Transformation zur Klimaneutralität in der Industrie ein. Hier bleibe die wichtigste Maßnahme die gesetzliche Verankerung von Technologien zur Erzeugung und Speicherung von regenerativ erzeugter Wärme und Kälte als wesentliche Säule der Dekarbonisierung in der Industrie.
Alle Technologien berücksichtigen
Ohne Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen werde die zeitnahe Umsetzung einer Wärmewende in der Industrie nicht funktionieren. „Ein hohes Maß an Technologieoffenheit ist gerade im Industriesektor mit sehr heterogenen Anforderungen essenziell, um eine klimaneutrale Energieversorgung praxisgerecht zu ermöglichen“, betont Susanne König, Vorstandsmitglied im BVES und Finanzchefin von Kraftblock, einem Anbieter von großen Wärmespeicherlösungen. „Eine einseitige Fokussierung auf bestimmte Technologien ist nicht zielführend und bremst letztlich die Energiewende aus.
Informationsoffensive notwendig
Deshalb sollten thermische Technologien, Technologien zur Elektrifizierung sowie grüner Wasserstoff gleichermaßen als integrierte Lösungsoptionen betrachtet werden. Zusätzlich dazu wäre eine Informationsoffensive in der Industrie für den Einsatz von thermischen Technologien und weiteren Optionen zur Dekarbonisierung dringend notwendig. Schließlich sind die entsprechenden Technologien vorhanden und marktfähig. Allerdings fehle es noch an Wissen um die konkreten Einsätze in der Industriebranche, betonen die Autoren des Positionspapiers.
Das Positionspapier finden Sie auf der Internetseite des BVES. (su)
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