Mehr Sonne in U-Bahnen und Nachtzügen: Was wie ein Oxymoron klingt, ist für Siemens Mobility Austria längst Realität. Denn das Unternhemen produziert schon seit längerem im Werk in Wien-Simmering U-Bahnen und Nachtzüge mit Strom aus einer Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 500 Kilowatt, die auf dem Dach der Werkhallen steht. Jetzt wurde diese Anlage auf ein Megawatt erweitert.
Die Anlage kann Strom für 220 Haushalte liefern. Tatsächlich wird er aber für den Betrieb der Roboteranlagen genutzt, die moderne U-Bahnen wie die Wagen des aktuellen Typ X, die in Zukunft auch in Wien verkehren. Außerdem baut Siemens Mobility Austria in diesem Werk auch Waggons für die Nachtzüge, mit denen die Österreichische Bundesbahn (ÖBB) die Metropolen Europas verbindet.
Schienenfahrzeuge für doppelten Klimaschutz
Die Anlage wurde jüngst im Beisein des Wiener Wirtschaftsstadtrates Peter Hanke, der auch für die öffentlichen Verkehrsmittel zuständig ist, in Betrieb genommen. „Wien ist eine der lebenswertesten Städte der Welt. Moderne und attraktive Arbeitsplätze gehören da dazu, wie etwa bei Siemens Mobility, einem der größten Industriebetriebe unserer Stadt“, sagte Hanke anlässlich der Inbetriebnahme. „Hier spielen Exporte eine bedeutende Rolle, was für unsere Stadt wirtschaftlich wichtig ist. Ich freue mich, dass Schienenfahrzeuge aus Wien Teil des globalen Kampfs gegen den Klimawandel sind und dass das Unternehmen dabei auch selbst auf umweltfreundliche Technologien setzt.“
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Umweltschutz beginnt nicht erst am Bahnsteig
Für Arnulf Wolfram, Geschäftsführer von Siemens Mobility Austria ist die Fertigung mit vor Ort produziertem Solarstrom selbstverständlich „Mitten in Wien produzieren wir U-Bahnen und Reisezüge, mit denen Menschen weltweit umweltfreundlich ohne CO2-Emissionen unterwegs sein können“, erklärt er. „Umweltschutz beginnt aber nicht erst am Bahnsteig: Schon in der Produktion an diesem großen Industriestandort vereinen wir mehr Nachhaltigkeit mit größerer Wirtschaftlichkeit.“
Ab 2030 klimaneutral produzieren
Allerdings kann die Solaranlage den üppigen Strombedarf des Bahnwerkes nicht abdecken. Deshalb muss Siemens auch Strom aus dem Netz zukaufen. Doch das Unternehmen setzt auch hier schon längst komplett auf zertifizierten Ökostrom. Auch das ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens. Das Ziel: Bis 2030 will Siemens Moblity Austria komplett ohne CO2-Emissionen auskommen. Seit 2016 konnte das Unternehmen die jährlichen CO2-Emissionen um 3.500 Tonnen senken. Das ist gelungen, indem das Unternehmen den jährlichen Verbrauch fossiler Treibstoffe um 13.000 Liter und von Strom um etwa 22.000 Kilowattstunden gesenkt hat. Dazu hat Siemens schon im letzten Jahr komplett auf LED-Beleuchtung in den etwa 7.000 Quadratmetern Werkshallenfläche umgestellt. (su)
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