Die Österreicher sind wenig interessiert am Elektroauto. Nur 43 Prozent der Befragten können sich aktuell vorstellen, ein Elektroauto zu kaufen oder planen dies sogar schon. Die Mehrheit von 57 Prozent würde diese Entscheidung lieber auf später vertagen oder kann sich gar nicht vorstellen, auf die Elektromobilität umzusteigen. Dies ist eines der Ergebnisse des aktuellen Stimmungsbarometers zur Energiewende in Österreich, das die Universität Klagenfurt, die Wirtschaftsuniversität (WU) Wien, das Beratungsinstitut Deloitte Österreich und Wien Energie erstellt haben.
Seit 2019 dominiert die Skepsis
Damit bleibt die Skepsis der Österreicher beim Thema Elektromobilität weiter hoch. Seit 2019 ist hier kaum Bewegung zu sehen. Damals drehte sich das Interesse am Elektroauto. Denn 2018 waren 54 Prozent der Befragten interessiert am Umstieg auf die Elektromobilität. Ein Jahr später konnte es sich nur noch 44 Prozent vorstellen – 56 Prozent lehnten das Elektroauto ab. Seither ist in diesem Bereich kaum Bewegung hinsichtlich der Akzeptanz. „Beim Thema Elektromobilität gibt es in Österreich definitiv Handlungsbedarf. Die Zustimmung zum Elektroauto muss viel stärker und rascher wachsen“, bestätigt Gerhard Marterbauer, Partner bei Deloitte Österreich.
Eine der Hürden sieht er in fehlenden Ladesäulen. „Es braucht mehr Anreize wie den flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur, um die Lust auf die Elektromobilität zu heben“, betont Marterbauer. „Nur so kann die Mobilitätswende gelingen und Österreich die Klimaziele bis 2040 erreichen.“
Wasserstoff stößt auf größeres Interesse als Batterien
Interessant ist allerdings, dass die Österreicher stärkeres Interesse an Wasserstofffahrzeugen haben als an batterieelektrisch angetriebenen Autos. So befürworten 67 Prozent der Befragten, dass sich die Industrie bei der Weiterentwicklung von Antriebssystemen auf diesen Bereich konzentriert. Nur 30 Prozent wollen stärkere Entwicklungsaktivitäten im Bereich, 42 Prozent lehnen dies sogar ab. Die Wasserstofftechnologie in der Elektromobilität stößt nur bei neun Prozent auf Ablehnung.
Förderung auch für Wasserstoff notwendig
Aber auch Wasserstoff werde sich nur mit Förderungen seitens der öffentlichen Hand etablieren können, erklären die Autoren der Studie. Zudem muss er aus grünen Quellen stammen, um tatsächlich einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Eine Grundvoraussetzung für mehr Nachhaltigkeit im Verkehrssektor sehen die Studienautoren deshalb im weiteren Ausbau erneuerbarer Energie. Hier zeigt die Studie, dass sich mit 78 Prozent die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung in diesem Bereich mehr Engagement von der Politik wünscht. (su)